Garn: Color Loves Wool Feinheit (Zitron) in gelb und lila
Nadeln: Hiyahiya 3,5mm 40er Seil (hätte ruhig etwas länger sein können, hatte aber kein Längeres frei)
Anleitung: Stephen West Daybreak (mittlere Größe / keine Modifikationen)
Die liebe Kerstin von Color loves Wool hatte mich gefragt, ob ich nicht eines ihrer handgefärbten Garne ausprobieren und teststricken möchte. Angeboten hat sie mir die Feinheit von Zitron und mir auch verschiedene Farben vorgeschlagen. (Ich gebe zu, eigentlich wirklich kein Freund der Garne von Zitron zu sein, die Feinheit ist da eine wohltuende Ausnahme und ein wirklich ganz tolles Garn!)
Letztlich habe ich mich gefreut ein tolles Fliederlila und ein strahlendes Dottergelb zu bekommen. In Absprache mit Kerstin habe ich dann den Daybreak von Stephen West gestrickt, weil ich fand, dass dieser zu dem tollen Gelb am Besten paßte.
Die Feinheit ist ein wirklich sehr sehr sehr weiches Garn. Selbst bei mir empfindlicher Wollmäkelliese kratzt und kitzelt da nichts. Die Feinheit würde ich ohne Bedenken auch auf nackter Haut tragen. Allerdings ist sie eben auch sehr weich und hat dadurch sehr wenig Stand, für Lacemuster oder eine längere / weitere Strickjacke würde ich sie daher eher nicht nehmen, da ich denke, dass diese dann zu langweilig herunterhängen würde. Für Schals oder engere Oberteile ist sie allerdings perfekt und sehr kuschelig. Auch als Mütze oder Handschuhe (mit und ohne Finger) kann ich mir sie ebenfalls gut vorstellen.
Kerstin färbt mit Säurefarben und erzielt damit wirklich sehr schöne und gleichmäßige Ergebnisse. Das beide Farben sind ein wenig meliert, allerdings wirklich nur dezent und trotzdem sehr gleichmäßig. Beide Stränge sind gut durchgefärbt, ich habe nirgendwo ungefärbte Stellen gehabt und die Stränge duften zwar nach Wolle, aber nicht nach Essig, wie das leider häufig bei Handfärbern in der ersten Zeit der Fall ist.
Ich habe beide Stränge, wie immer, wenn ich Garne neuer Färberinnen nutze, erstmal in warmem Wasser und etwas Essig gebadet. Hierbei haben beide Farben keine wirklichen Farbpigmente abgegeben. Das Wasser des gelben Garns hatte einen ganz leichten gelblichen Schimmer, wirklich nur minimalst, aber das hätte sicher nicht zu einer unschönen Farbveränderung beim Waschen geführt. Kerstin hat also gut gefärbt, fixiert und vorallem gespült.
Ich habe dann den Daybreak begonnen und ich muß zugeben, der Schal ist wunderschön geworden, aber ich habe selten etwas so Langweiliges gestrickt. (Nehmen wir den Nuvem da mal aus) Der Schal ist halbrund und es wird halt immer mal ein bißchen was zugenommen und es werden Strahlen in Form von Hebemaschen eingearbeitet, das ist aber auch schon alles und selbst die Streifen konnte mich nicht wirklich motivieren. Mir war echt fad, beim Stricken, obwohl das Garn so toll strahlend war. Ich muß auch zugeben, den derzeitigen Preis von 6,43 Euro für dieses wirklich simple Muster relativ teuer zu finden.
Techniken, die man beherrschen sollte oder bei diesem Tuch üben kann:
rechte und linke Maschen, Zunahmen aus dem Querfaden, Hebemaschen, Maschenanschlag
Ich habe zum Stricken die mittlere Größe des Daybreak gewählt und im Nachhinein, hätte ich ihn ruhig nach der großen Größe stricken können, es blieb vom Garn so nämlich noch recht viel übrig. Macht aber nichts, habe ich entschieden und werde daraus geringelte Handschuhe oder eine passende Mütze stricken, da muß ich noch überlegen. Die hier von Joji Locatelli lacht mich da gerade an, weil ich denke, sie würde gut zum Schal passen. (KLICK!)
Verbraucht habe ich für die mittlere Größe
Farbe B lila: 57 g ( 205 m / 224 yrd)
Farbe A gelb: 68 g ( 244 m / 267 yrd)
Was ein wenig seltsam ist, denn bei mir war Gelb die Farbe A und Lila die Farbe B. Stephen West gibt dabei den Verbrauch für diese Größe mit Farbe A 240 yrds / 219 m und Farbe B 270 yrds / 247 m an. Warum ich genau für die entgegengesetzte Farbe mehr Garn verbraucht habe, kann ich nicht sagen.
Jetzt, wo der Schal fertig ist, finde ich ihn wirklich schön, aber würde ich ihn noch einmal stricken, würde ich ihn definitiv breiter machen. Mir sind die Zipfel ein wenig zu kurz. Ich würde also nicht in jeder Reihe am Anfang und am Ende lediglich eine Masche zunehmen, sondern zusätzlich in jeder zweiten Reihe 2 Maschen am Anfang und Ende herausstricken. Damit er in die Breite länger wird und die Zipfel sich besser zum um den Hals schlingen eignen.
Natürlich hätte ich das Tuch auch einfach noch größer stricke können, aber dann hätte ich vorne noch mehr „Schlabberlatz“ gehabt, sprich es wäre ja auch in der Mitte mit jeder weiteren Reihe gewachsen, daher habe ich mich entschieden, mich an die Anleitung zu halten, da ich ihn nicht länger als bis zum Hosenbund haben wollte.
Das Tuch ist auch so schön tragbar, allerdings habe ich es wirklich kräftig in die Länge gespannt und ihn nicht halbrund mit Drähten verspannt, so dass er bei mir eine leicht dreieckige Form hat.
Ich hopse damit natürlich zu „Auf den Nalden“ bei Maschenfein und ich werde zu Kerstins Garnen von Color loves Wool einen Beitrag in der Wollipedia schreiben, den ich dann hier verlinken werde.
Frau Katze fand natürlich wie immer, dass das eindeutig ihr Schal ist… seufz: